Hombrechtikon

Licht, Finsternis und Farbe
Ausstellung von Aquarellen in Schichttechnik aus dem Lebenswerk von E. Leonora Hambrecht

vom 20. November 2021 – Anfang Mai 2022
Vernissage am Samstag, 20. November 2021 um 16:00 Uhr

Alters- und Pflegeheim Sonnengarten
Etzelstrasse 6
8634 Hombrechtikon

Einführung in die Ausstellung ‘Licht-Finsternis & Farbe’ durch Franz-Josef Oggier:

Biografie E. Leonora Hambrecht
85-jährig, Malkünstlerin, Maltherapeutin, aus Owingen, Bodenseeregion

  • Studium der Graphik, Meisterschule München, Diplomabschluss
  • Studium der Malerei, Prof. Heinrich Kropp, München, Diplomabschluss
  • Kunstunterrichtslehrerin an der Oberstufe der RS-Schule, München
  • Kostümbildnerische Tätigkeit fürs Deutsche Fernsehen, München
  • Studium der Anthroposophie seit 1959 – an der Freien Hochschule der Christengemeinschaft Stuttgart von 1962 – 1965 und am Goetheanum von 1965 – 1972
  • 3 Jahre Eurythmiestudium in Dornach, Sprachgestaltungsausbildung und Abschluss in Dornach
  • Übernahme der künstlerischen Aktivitäten am Raphael Center in Bristol, Grossbritannien
  • Ausbildung in künstlerischer Therapie bei Dr. Margarethe Hauschka in Boll mit Diplomabschluss
  • Diverse Klinikpraktika im In- und Ausland
  • Regelmässige Arbeit mit Liane Collot d’Herbois in Holland seit 1976
  • Aufbau der IONA Praxis und Ausbildungsstätte für Kunst und Kunsttherapie in Überlingen-Owingen am Bodensee
  • Herausgabe der Bücher von Liane Collot d’Herbois: ‘Farbensphären’ in deutsch, ‘Therapiebuch’ in englisch und ‘Therapiebuch 2’ in deutsch und englisch
  • Kunstausstellungen in Deutschland und im Ausland
  • Mentor und Gutachter für Licht-Finsternis und Farbe für Kunst und Therapie nach Liane Collot d’Herbois – sowie Forschung auf diesem Gebiet
  • Publikationen verschiedener Art in Kunst und Therapie (zu Licht-Finsternis & Farbe)
  • 3 1/2 jährige Ausbildung von russischen und deutschen anthroposophischen Ärzten in Licht-Finsternis-Arbeit mit Abschluss
  • Offizielle Biografin von Liane Collot d’Herbois
  • Vortragstätigkeit 1981 – 1994 am Goetheanum, auf der Basis von Licht-Finsternis-Farbe innerhalb der Medizinischen Sektion

E. Leonora Hambrecht war langjährige Schülerin und Mitarbeiterin von Liane Collot d’Herbois.

Zu Liane Collot d’Herbois (1907 – 1999): war eine englische Malerin, Lehrerin und Maltherapeutin. Sie begründete die Malmethode nach „Licht-Finsternis und Farbe“, in der sie geisteswissenschaftliche Forschungen Rudolf Steiners zu einer Farbenlehre weiterentwickelte. Diese Farbenlehre zeigt die Zusammenhänge der menschlichen Wesenheit mit dem Werden der Farbe in ihrem Entstehen durch die Kräfte von Finsternis und Licht auf und macht sie für Ärzte und Therapeuten zugänglich.

E. Leonora Hambrecht war nicht nur langjährige Schülerin und Mitarbeiterin von Collot d’Herbois, sondern später auch ihre offizielle Biografin. Sie hat versucht, all das Wissen von Collot d’Herbois aufzunehmen, um es nicht nur in ihrer Malerei und Maltherapie, sondern auch in ihren Publikationen weiterzugeben.

Die Ausstellung von E. Leonora Hambrecht basiert auf der Licht-Finsternis und Farbe Malmethode.

Nachfolgend Auszüge und Inhalte aus dem Büchlein ‘Licht und Finsternis als kosmisch gestaltende Kräfte’ von E. Leonora Hambrecht (2016, IONA Atelier für Kunst, Therapie und Forschung, Owingen):
„… Nicht mit gesprochenen Worten hat Liane Collot d’Herbois ihr Lebenswerk vollbracht, sondern mit dem ‘Farbenwort’, das sie aus Licht-Finsterniskräften entbunden hat, und das sie gelehrt hat. Dieses ‘Farbenwort’ waren Bilder aus Licht-Finsternis und Farbe, aus denen man lesen kann. Collot d’Herbois nannte dies die ‘Licht-Finsternisschrift’, die in den Künsten heilsam wirken kann, im Therapeutischen kann sie zur umfassenden Wesengliedererkenntnis verhelfen oder zur Krankheitserkenntnis oder auch zu den heilenden Mitteln einer Krankheit.
Die Frage stellt sich, welches geistige Wesen als Schutzgeist über dem Wirken steht, dass mit Licht-Finsternis-Farbe zu tun hat? Collot d’Herbois nennt dazu 3 hierarchische Wesen: Erzengel Michael, Christus und die Isis-Sophia. Das gilt jedoch nicht für die Anwendung der Licht-Finsterniskräfte im Therapeutischen. Da waltet ein hierarchisches Wesen, welches das Wirken der anderen drei – also Erzengel Michael, Christus und die Isis-Sophia – voraussetzt: und zwar ist das der Erzengel Raphael. Der Erzengel des Heilens.
Rudolf Steiner sagt zum Thema Finsternis in der GA13:
‘Finsternis, mit der wir arbeiten, ist Wärme, Liebekraft, diese aber ist für das menschliche Bewusstsein schwer zu fassen, ist sie doch älter als das Licht und mächtiger. Sie gehört dem Bereich des schlafenden Willens, dem alten Saturn, an…“

E. Leonora Hambrecht erklärt: Aus Licht, Finsternis und Farbe geht Folgendes hervor: Die Finsternis ist omnipotent. Die Finsternis ist nicht gleich dunkel. Die Finsternis kann vor dem Licht sein oder hinter dem Licht.

Dies werden Sie auch bemerken, wenn sie die Bilder von Frau Hambrecht aufmerksam betrachten.

Licht hat eine Quelle, Licht hat eine Richtung und Licht kann beleuchten. Entweder die Finsternis hinter sich (also hinter dem Licht) oder die Finsternis vor sich (also vor dem Licht). Man neigt dazu die Finsternis mit Dunkelheit zu verwechseln. Das ist aber nicht so. Finsternis ist Wärme und kann in dieser Arbeitsweise – also der Licht, Finsternis und Farbarbeit – je nach Lichtsituation jede Farbe annehmen.

Ich lade Sie also ein, in dieser Ausstellung die Bilder nicht nur nach deren Inhalt und Stil aufmerksam zu betrachten, sondern sich bei jedem Bild auch einmal zu fragen:

  • Woher kommt das Licht innerhalb des Bildes?
  • Wo ist die Quelle des Lichts?
  • Wo ist die Finsternis?
  • Wo sehe ich Finsternis hinter dem Licht? Wo sehe ich Finsternis vor dem Licht?
  • Gibt es z.B. eine aufsteigende Finsternis zum Licht hin als Wärme?
  • Wie ist die Finsternis dargestellt? Als eine gewisse Form, stärker werdend?
  • Oder als eine Formlosigkeit, die schwächer wird?
  • Wird die Finsternis vom Licht durchleuchtet?
  • Haben wir eine dichte Finsternis oder eine dünne?

Und dann können Sie sich in der Betrachtung auch dem Licht zuwenden:
Sehen Sie z.B. scharfe Strahlen?
Sehen Sie ein fernes Licht?
Wird die Finsternis vom Licht durchleuchtet?

Ich möchte Sie einladen, über die nächsten Wochen und Monate – wir haben das Glück, dass uns diese Ausstellung während die nächsten 5 Monate hier im Sonnengarten täglich begleiten wird – die Bilder immer wieder mit neuen Augen zu betrachten, wirklich auch gezielt auf Licht und Finsternis.

Und dann lassen Sie sich aber bitte auch mal von den Farben bezirzen und ihrer Wirkung.

Ich habe mir z.B. auch schon den Spass gemacht und Bilder betrachtet nach den ‘Temperamenten’:
Wo sehe ich z.B. cholerische Impulse / Farben, oder melancholische Momente, wo sanguinische oder phlegmatische Formen.

Sie sehen, Kunst kann auf so viele verschiedene Arten spannend sein, man muss sich nur darauf einlassen und sich die Zeit zum eindringlichen Betrachten nehmen.

Im 1. Stock zeigen wir 12 Bilder der Isis-Sophia (Madonna). Dazu habe ich eine schöne Anekdote, die ich von Frau Beate Saur per e-mail erhalten habe: Liane Collot d’Herbois wohnte damals in Paris, in Ita Wegmans Haus. Dort hörte sie von einem lettischen Gast die Legende vom ‚Gürtel der Madonna‘. Sie nahm diese Legende bewegt auf, verband sich mit ihr und erzählte sie immer wieder…

Die Madonna und der Regenbogen
Beim jüngsten Gericht waren alle Seelen durch den Christus erlöst worden. Christus hatte an der Seite der Madonna seinen Thron. Alle, bis auf eine Seele, waren erlöst. Diese aber war von gewaltiger Bosheit. Der Christus kehrte aus der Hölle zurück und setzte sich nieder. Die Madonna wandte sich ihm zu und fragte: Sind alle Sünder erlöst? Der Christus antwortete: Nein, einer war dabei von solcher Schlechtigkeit, dass ich ihn nicht erlösen konnte. Die Madonna erhob sich und schritt an den Rand des Abgrunds. Als sie ihn erreicht hatte, nahm sie ihren Gürtel, das Zeichen ihrer Macht ab und ließ ihn langsam zu der letzten Seele hinuntersinken. Das war der Regenbogen…

Ich wünsche Ihnen viele spannende Momente mit der laufenden Ausstellung von E. Leonora Hambrecht.

Franz-Josef Oggier


«Ich arbeite ein halbes Jahr an einem Werk»
Interview mit E. Leonora Hambrecht von Franz-Josef Oggier
SonnengartenPost 71, Herbst 2021 (PDF)
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